Diesen Moment bitte stornieren, danke!

Wir leben in einer Zeit, in der Unverbindlichkeit zur neuen Normalität geworden ist.

Man sagt leichter ab, als dass man zusagt.
Man schiebt Treffen nach hinten, verschiebt Pläne, „reagiert später“.
Man ghostet, weil es bequemer ist als ein ehrliches „Nein“.
Man bestellt, probiert, sendet zurück – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Und überall dieses Mantra:

„Keine Zeit… I am sorry.“

Alles ist austauschbar geworden.
Alles kann widerrufen, verschoben, zurückgegeben werden.
Nichts scheint wirklich fix.

Genau deshalb fühlt sich ein Moment, der nicht stornierbar ist, heute fast wie ein seltenes Geschenk an.

Schon seit zwei Jahren wollten meine Freundin und ich wegfahren.
Einfach raus.Durchatmen.Zeit nur für uns.

Aber – du ahnst es – ständig kam etwas dazwischen:
Familie, Finanzen, Arbeit, Verpflichtungen…
dieser typische Satz: „Das passt jetzt einfach nicht.“ - “Das ist gerade nicht drin” - “Die Arbeit geht vor”.

Und jedes Mal: storniert. Verschoben. Nicht nachgeholt.

Bis wir im März spontan buchten –
intuitiv, ohne viel nachzudenken.

UND: NICHT STORNIERBR!

Keine Ausreden. Keine Hintertür.
Keine Option „Vielleicht doch nicht.“

Und deshalb fuhren wir.
Wir mussten.
Und – viel wichtiger – wir durften.

An der Ostsee angekommen, begrüßte uns goldenes Licht, ein Himmel wie aus einem Aquarell und ein Hotelteam, das uns so warm empfing, dass wir beide nur dachten:

Wie gut, dass wir diesen Moment nicht abgesagt haben.

Was dieses Wochenende für mich noch einmal bestätigt hat:

Ich komme seit fast 20 Jahren an genau diesen Ort.
Kühlungsborn ist für mich mehr als ein Ferienziel –
es ist ein Stück Heimat.
Ein Ort, der mich geprägt hat, an dem ich gewachsen bin,
an dem ich immer wieder zurück zu mir finde.

Das Leben verändert sich.
Familien verändern sich. Zeiten ändern sich.
Aber einige Plätze bleiben sichere Anker,
zu denen man immer wieder zurückkehren sollte,
mit Freunden, mit dem Partner –
und unbedingt auch mit der eigenen Familie.

Denn manche Erinnerungen entstehen nur,
wenn man sie bewusst möglich macht.

Und als wäre das nicht genug, kam auf dem Weg der nächste Impuls.

Ich hörte einen Podcast von Maxim Mankevich & Dr. Spitzbart,
und dieser eine Satz hat mich eiskalt erwischt:

„Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“

Er ging mir durch und durch.

Realistisch ist nicht der, der alles absagt, zurückschiebt und absichert.
Realistisch ist der, der erkennt, dass Wunder überall passieren –
aber nur, wenn man sich erlaubt, wirklich im Moment zu sein.

So wie an diesem Wochenende.
So wie an der Ostsee.
So wie überall dort, wo man endlich sagt:

„Diesen Moment bitte nicht stornieren, danke.“


Ostsee-Soulbowl für unterwegs – oder fürs Bett danach

Ja, ich gebe es zu:
Tankstellenfood? Keine Chance.
Ich bin absolute Genießerin, und die Vorstellung von einem labbrigen Weißbrot mit müdem „Tomate-Mozzarella“ löst bei mir alles aus – aber definitiv keinen Genussmoment.

Also mache ich, bevor ich überhaupt den Autoschlüssel in der Hand habe, meinen eigenen Wegproviant.
Und dieser kleine Salat…
Leute, der hat uns abends im Bett das Leben versüßt.
Warm, weich, zimtig, knusprig, frisch – ein kleines Winter-Wunder.

Ostsee-Soulbowl mit Kaki, Gurke, Buchweizen & Minz-Kokoscreme

Für 2 Personen – perfekt zum Vorbereiten & Mitnehmen

Zutaten

  • 1 reife Kaki, in Spalten

  • ½ Gurke, in Scheiben oder Halbmonden

  • 1 TL Kokosöl

  • ½ TL Zimt

  • 3–4 EL Orangensaft (frisch oder Direktsaft)

  • 3 EL gekochter Buchweizen (oder geröstet – knuspriger!)

  • 2–3 EL Kokosjoghurt

  • 1–2 EL frische Minze, fein gehackt

  • Salz (nur eine Mini-Prise – trust me!)

Zubereitung

  1. Kaki anbraten
    In einer kleinen Pfanne etwas Kokosöl erhitzen.
    Kaki-Spalten hineinlegen, leicht anbraten, bis sie duften und karamellisieren.

  2. Gurke kurz mit anrösten
    Die Gurkenscheiben erst ganz zum Schluss für 1 Minute mit anbraten.
    Nur ein Hauch Hitze, kein „Durchbraten“.
    So bleibt sie frisch mit einem warmen Touch.

  3. Zimt & Orange
    Zimt über die Pfanne streuen, Orangensaft dazugeben und alles einmal schwenken.
    Das wird deine kleine Winter-Sonnen-Marinade.

  4. Bowl schichten
    In zwei Gläschen oder Schalen:
    zuerst den Buchweizen, dann die Kaki-Gurken-Mischung darüber.

  5. Kokos-Minz-Creme
    Kokosjoghurt mit Minze mischen, mini Prise Salz – fertig.
    Oben auf die warmen Früchte geben.
    Schmilzt leicht. Riecht himmlisch.
    Schmeckt wie ein Geheimtipp.

Manche Momente entstehen erst dann, wenn wir ihnen keine Fluchttür geben –
denn das, was nicht stornierbar ist, hat die größte Chance, ein Wunder zu werden.
— Tina
Tina Pantke