Du hast einen 5*-Sterne Körper
„Und plötzlich verstand ich: Fünf Sterne beginnen in uns selbst.“
Bevor ich meine wohl größte Reise des Lebens antrete – eine Workation nach Tahiti –, haben mein Mann und ich uns noch einmal zwei Nächte gegönnt.
Ein 5-Sterne-Schloss. So richtig mit Geschichte, Charme, schweren Vorhängen und der Erwartung, dass man sich einfach fallen lassen kann.
Ich gebe es ehrlich zu: Wir lieben Hotels. Wir lieben großartigen Service, außergewöhnliches Essen und das Gefühl, umsorgt zu sein – nicht im Sinne von Luxus mit goldenen Wasserhähnen, sondern dieses feine Gefühl von gesehen werden.
Für uns ist das der kleine (und ersparte) Luxus zwischen Arbeit, Nebenjobs und dem Aufbau unseres zweiten Standbeins.
Doch dieses Mal war es anders.
Irgendwas fehlte. Das Personal war müde, die Abläufe unklar, der Service überfordert.
Und obwohl wir wirklich einfache Gäste sind, freundlich, genügsam und selten fordernd, war da dieses Gefühl: Wir wurden nicht gesehen.
Früher stand „5 Sterne“ für Glanz, Kristallgläser und Butler mit weißen Handschuhen. Heute bedeutet es für mich etwas ganz anderes:
Fünf Sterne stehen für erlebte Verständlichkeit, Menschlichkeit, Empathie, Begeisterung und Echtheit.
Ich mache dem Hotel keinen Vorwurf – niemand versteht besser als ich, wie schwer es ist, Menschen zu führen, zu halten und Tag für Tag aufs Neue zu motivieren.
Doch mir wurde an diesem Wochenende klar: Der neue Luxus liegt nicht mehr in der Hardware, sondern in der Haltung.
In der Fähigkeit, den Menschen zu verstehen.
Ob als Gast im Hotel, als Teilnehmerin meiner basischen Reisen oder als jemand, der ätherische Öle für sich entdeckt.
Denn genau wie nicht jedes Öl zu jedem Menschen passt, passt auch nicht jedes Erlebnis zu jedem Gast.
Wahre 5 Sterne entstehen, wenn du spürst, dass du verstanden wirst – in deinen Bedürfnissen, in deiner Geschichte, in deiner Energie.
Ich weiß, manche halten meine Gerichte für „zu gesund“, manche meine Öle für „zu esoterisch“.
Aber das ist okay.
Denn mein Luxus ist, das zu tun, was mich erfüllt, und Menschen dazu zu inspirieren, sich selbst etwas Gutes zu tun.
✨ Der neue Luxus ist, in sich zu investieren.
Fünf Sterne für Körper, Geist und Seele.
Jeden Tag ein kleines Stück.
Und vielleicht liest du das hier gerade und spürst, dass auch du deine Sterne schon trägst – du musst sie nur neu polieren.
🍽️ Mein „Fine-Dining-Moment“
Funfact: Ich habe jahrelang in Sternerestaurants gearbeitet, hunderte Teller poliert und viele Küchenchefs erlebt, die so temperamentvoll waren wie ihre Gerichte.
Im Hotelrestaurant bekamen wir am zweiten Abend ein gesetztes Menü. Der Service war unsicher, das Team überfordert, die Teller unpoliert – und das Gericht?
Lachs mit fermentiertem Rotkohl, Kaviar, Sauce Hollandaise-Schaum und Karottenstaub.
Ich musste schmunzeln – nicht, weil es schlecht war, sondern weil es mich an die alten Zeiten erinnerte.
Mein Fazit: Fine Dining darf wieder feinfühlig werden.
Die Gastronomie der Zukunft ist keine Bühne mehr, sondern ein Dialog.
Zwischen Koch und Gast, Gastgeber und Mensch.
Und ja – mein Mann und ich haben natürlich sofort philosophiert, wie wir das Gericht neu interpretieren würden.
Und genau das ist es doch: Kreativität, Offenheit, Freude – das sind die echten Sterne, die bleiben.
💫 Mein Fazit
Fünf Sterne sind heute kein Statussymbol mehr.
Sie sind eine Haltung.
Ein Bewusstsein dafür, dass wir in uns selbst investieren dürfen – in Gesundheit, Inspiration, Genuss und Verbindung.
Ich bin dankbar, dass ich beides leben darf:
Die Welt der Gastronomie und die Welt der Gesundheit.
Denn beide lehren mich jeden Tag, dass echter Luxus nicht gekauft werden kann – er wird gefühlt.
🌿 Tinas Tipp
Wenn du deine eigenen fünf Sterne von innen heraus stärken willst:
Ätherische Öle wie Balance, Wild Orange oder Adaptive unterstützen dich perfekt, um Ruhe, Freude und Fokus in deinen Alltag zu bringen.
Ich zeige dir gern, wie du sie in deine Routine integrierst.
💌 Schreib mir einfach – vielleicht ist das dein erster Schritt in ein 5-Sterne-Leben.
Mein leichter „Re-Create“-Gang
Der Lachs – perfekt gegart, wahrscheinlich sous vide – war wirklich grandios.
Zart, saftig, auf den Punkt.
Doch das Drumherum war mir zu schwer, zu viel Sauce, zu wenig Luft.
Wenn ich dieses Gericht neu denken dürfte, dann mit mehr Leichtigkeit, Frische und Textur:
Ich hätte den Lachs mit frischen Kräutern, Zitrone und einem Hauch Meersalz mariniert, um ihm schon in der Basis eine feine, natürliche Würze zu geben.
Der fermentierte Rotkohl darf bleiben – unbedingt!
Aber: ein Spritzer frische Orange dazu, ein wenig Säure, etwas, das dich beim ersten Bissen wachküsst.
Der Kaviar? Schön, aber hier fehl am Platz. Dieses Salzige gehört in einen anderen Gang, wo es glänzen darf.
Was dem Gericht gefehlt hat, war der Crunch.
Etwas, das die Zunge überrascht.
Ich hätte kross gebackenen Ofenkürbis dazugegeben – ganz leicht gecruncht, mit Wildkräutersaat verfeinert. Das bringt Struktur, Farbe und Tiefe.
Und ja, der Schaum, die Sauce Hollandaise – sie darf bleiben, aber ganz dezent.
Ein Löffel an der Seite, nicht als Hauptakteur.
Denn so, finde ich, wird das Ganze nicht nur leichter, sondern auch moderner.
Vielleicht bin ich da altmodisch – oder gerade das Gegenteil –
aber im Oktober wirkt eine schwere Sauce einfach fehl am Platz.
Der Herbst darf kräftig sein, aber nicht erdrückend.
Zubereitung
Lachs marinieren:
Den Fisch mit Zitronensaft, Abrieb, Olivenöl, Kräutern, Salz und Pfeffer marinieren.
Mindestens 30 Minuten ziehen lassen – noch besser über Nacht.Kürbis vorbereiten:
Die Kürbiswürfel mit Öl, Kräutersaat, Salz und Gewürzen mischen.
Auf ein Blech geben und bei 190 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 20–25 Minuten goldbraun rösten.
Er soll außen leicht kross und innen weich sein.Rotkohl anmachen:
Rotkohl mit Orangensaft, Honig und Salz vermengen.
Kurz durchziehen lassen – so wird er frischer und bekommt eine schöne Säure.Mandel-Hollandaise:
Mandelmilch in einem kleinen Topf erwärmen (nicht kochen).
Eigelb, Zitronensaft und Mandelmus in einer Schüssel verrühren und über einem warmen Wasserbad langsam aufschlagen.
Nach und nach das warme Öl unterrühren, bis eine cremige, leichte Konsistenz entsteht.
Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.Lachs garen:
Den marinierten Lachs in einer heißen Pfanne kurz von jeder Seite anbraten (je ca. 1 Min.),
dann bei 120 °C im Ofen 8–10 Minuten garziehen lassen – so bleibt er saftig und zart.Anrichten:
Den Ofenkürbis mittig auf dem Teller anrichten, Rotkohl daraufsetzen,
den Lachs leicht schräg darauflegen und mit etwas Mandel-Hollandaise beträufeln.
Nach Belieben mit Wildkräutern oder gerösteten Kernen toppen.
Kräuter-Zitronen-Lachs auf Ofenkürbis mit fermentiertem Rotkohl & leichter Mandel-Hollandaise
Ein herbstlich-leichter Teller mit Crunch, Farbe und Gefühl
🛒 Zutaten (für 2 Personen)
Für den Lachs:
2 Stücke Lachsfilet (je ca. 150 g, ohne Haut)
1 Bio-Zitrone (Saft & Abrieb)
1 EL Olivenöl
½ TL grobes Meersalz
etwas frisch gemahlener Pfeffer
1 TL gehackte Kräuter (z. B. Dill, Petersilie, Estragon)
Für den Ofenkürbis:
300 g Hokkaido oder Butternutkürbis, in Würfel geschnitten
1 EL Olivenöl
1 TL Wildkräutersaat oder Kürbiskerne
½ TL Meersalz
1 Prise Chili oder Paprikapulver
Für den fermentierten Rotkohl:
150 g fein gehobelter Rotkohl (am besten selbst leicht fermentiert oder mit Apfelessig mariniert)
2 EL frisch gepresster Orangensaft
1 TL Honig oder Agavendicksaft
1 Prise Meersalz
Für die leichte Mandel-Hollandaise:
100 ml ungesüßte Mandelmilch
1 Eigelb
1 TL Zitronensaft
1 TL Mandelmus
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer, Muskat
Sidefact
Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich Hotels nach ihrer „Instagrammability“ beurteile.
Nicht, weil alles perfekt inszeniert sein muss –
sondern, weil wahre Schönheit heute in kleinen, authentischen Details liegt.
In diesem Schloss habe ich kaum Fotos gemacht.
Nicht, weil es nicht schön war, sondern weil es zu gewollt wirkte.
Zu viel „so müsste es aussehen“, zu wenig Seele.
Dabei steckt in so vielen Häusern ein unglaubliches Potenzial –
in ihrer Geschichte, ihrem Team, ihrem Essen, ihrer Atmosphäre.
Ich wünsche mir, dass mehr Gastgeber:innen den Mut finden, echt zu sein,
überraschen, Emotionen wecken und damit unvergesslich werden.
Traut euch, großartig zu sein.
Nicht perfekt. Großartig.
„Fünf Sterne beginnen nicht über der Eingangstür eines Hotels –
sie beginnen in dir.
Wenn du lernst, deinen Körper so zu behandeln, als wäre er dein edelstes Haus,
dann lebst du wahren Luxus – innen wie außen.“